Das Russland-Haus : Roman

Carré, John le, 1989
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Medienart Buch
Verfasser Carré, John le Wikipedia
Beteiligte Personen Schmitz, Werner [Übers.] Wikipedia
Systematik DR - Belletristik
Schlagworte Geheimdienst, KGB, Spionage, Agententhriller, CIA, Russland
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Ort Köln
Jahr 1989
Umfang 464 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Annotation Auf der Moskauer Buchmesse steckt die junge Russin Katja Orlowa dem britischen Buchhändler Niki Landau ein Manuskript ihres Freundes zu und bittet ihn eindringlich, es außer Landes zu schmuggeln, um es dem britischen Kleinverleger Bartholomew, genannt „Barley“, Scott Blair zur Veröffentlichung zu übergeben. Aus den technischen Zeichnungen von Raketen in den Notizbüchern schließt Landau auf einen Spionageauftrag. Dennoch übernimmt er die gefährliche Mission, denn nach der lange zurückliegenden Ausweisung seines polnischstämmigen Vaters hat er noch eine Rechnung mit den britischen Behörden offen. Erst über mehrere Volten gelangen die Dokumente ins so genannte „Rußlandhaus“, eine auf die Sowjetunion spezialisierte Abteilung des britischen Auslandsgeheimdiensts.

Ned, der Leiter des Rußlandhauses, erkennt sofort die Brisanz der Dokumente, die von einer Quelle mit Zugang zu streng geheimen sowjetischen Daten stammen müssen. Von Barley erfährt er die Vorgeschichte: Bei der Buchmesse im Vorjahr lernte der britische Verleger auf einer Künstlerparty einen jungen russischen Autor mit dem Pseudonym „Goethe“ kennen. Mit seinen Reden über Frieden und Völkerverständigung machte er so einen großen Eindruck auf den jungen Russen, dass es am Ende zu einer Abmachung kommt: Wenn Goethe eines Tages den nötigen Mut aufbringe, solle sich Barley als anständiger Mensch beweisen. Nun scheint der junge Mann den britischen Verleger beim Wort ergreifen zu wollen und erhofft sich von ihm eine Veröffentlichung seiner gesammelten Dokumente, die vor allem eines belegen: wie marode die Militärindustrie der Sowjetunion ist, und dass die sowjetischen Waffensysteme überhaupt nicht einsetzbar sind.

Politische Kreise, die vom schmierigen Karrieristen Clive vertreten werden, wittern hinter den Dokumenten eine Falle des KGB. So wirbt das Rußlandhaus Barley an, in einer Operation unter dem Tarnnamen „Bluebird“ erneut Kontakt zu der Informationsquelle „Goethe“ aufzunehmen. Bei seinem folgenden Besuch in Moskau verliebt sich Barley in Katja und trifft einen fanatischen Goethe wieder, der bereit ist, für die Veröffentlichung seiner Daten nicht nur seines, sondern auch das Leben Katjas zu opfern. Zurück in London stürzt Barley in eine Krise, taucht unter und betrinkt sich. Damit wird er zum Sicherheitsrisiko, und der CIA nimmt, mit Billigung britischer Regierungskreise, dem Rußlandhaus den Fall aus den Händen, entführt Barley auf eine geheime Insel und unterzieht ihn intensiver Verhöre mittels eines Lügendetektors.

Erst Russel Sheriton aus dem CIA-Hauptquartier Langley entlarvt Barley, wie brisant die Dokumente seines Informanten, der als russischer Physiker Jakow Saweljew enttarnt wird, wirklich sind: Eine Kriegsunfähigkeit der Sowjetunion würde die Ideologie des Wettrüstens ins Wanken bringen und neben den wirtschaftlichen Interessen der Rüstungsindustrie auch die politischen Interessen der amerikanischen „Falken“ massiv beschädigen. So sind höchste politische Kreise daran interessiert, die gesamte Operation Bluebird als sowjetische Propaganda und Barley selbst als Maulwurf des KGB zu enttarnen. Doch der Verleger bleibt standhaft und überzeugt die Amerikaner, ihn ein weiteres Mal nach Moskau zu schicken.

Die Operation steht unter einem ungünstigen Stern. Anstelle des verhinderten Jakow schaltet sich ein ominöser Mittelsmann namens Igor ein. Doch Clive und Sheriton schlagen alle Warnungen Barleys und Neds in den Wind. Nachdem die Operation von höchster Stelle genehmigt wurde, würde ein Abbruch erheblichen Gesichtsverlust bedeuten. Jakow gelingt es, Katja eine Warnung zukommen zu lassen, dass er dem KGB in die Hände gefallen ist. Barley entscheidet sich, wenigstens Katja zu retten, und handelt mit den Sowjets einen Deal aus: Im Austausch für Katjas Freiheit liefert er ihnen den Fragenkatalog an Jakow aus, der kritische Informationslücken und militärische Schwachstellen der Briten und Amerikaner verrät.

Barley verschwindet ein Jahr in sowjetischen Lagern, doch seine Kerkermeister halten Wort und lassen Katja aus dem Spiel, während offizielle Stellen den Tod des berühmten Physikers Jakow Saweljew vermelden. In Großbritannien bemüht man sich betreten um eine Aufarbeitung der gescheiterten Operation, während der CIA sie längst selbstbewusst zu einer sowjetischen Verschwörung umgedeutet hat, auf die man nur zum Schein eingegangen sei. Ned ist der einzige, der darauf beharrt, dass nicht ihre Quelle, sondern sie selbst die Schuld am Betrug tragen, doch der entmachtete Chef des Rußlandhauses hat längst keinen Einfluss mehr. Nach einem Jahr, als alle Beteiligten die Operation „Bluebird“ erfolgreich verdrängt haben, taucht Barley wieder in London auf. Der Rechtsberater des Rußlandhauses Palfrey offeriert ihm Schweigegeld, das der Heimkehrer ablehnt. Er lebt für eine einzige Hoffnung: dass Katja eines Tages wird ausreisen dürfen.

(Quelle: Wikipedia)

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